© EL-Design 2018 Eva Leitner
AKTUELLE PROGRAMME
MUSIK – MACHT – STAAT:
Wirtschaftliche und politische Ereignisse, also die Parameter
MACHT und STAAT, stehen oftmals im Mittelpunkt, wenn es um
Betrachtungen der Zwischenkriegszeit geht. Doch welchen Einfluss
MUSIK und damit einhergehend LITERATUR sowie die neuen
Medien Kino und Radio (Volksempfänger) auf die Vermittlung
künstlerischer und ideologischer Botschaften haben, bleibt oft im
Verborgenen. Die musikalisch literarische Stückauswahl unseres
Abends widmet sich dieser Grauzone und dem
Spannungsverhältnis, zwischen gezielter Mobilmachung und dem
Vortäuschen eines inexistenten Weltfriedens mittels einer heilen
Musik- und Film-Märchenwelt sowie der Instrumentalisierung
verschiedener Musikgattungen (wie dem Deutschen Volkslied) für
wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Belange. Nicht Religion
sondern MUSIK avanciert damals zum „Opium für das Volk“ (K.
Marx). Mit berühmten Filmhits wie „Kann denn Liebe Sünde sein“
oder „An einem Tag im Frühling“ u. v. m. sowie mit den
Welterfolgen der Comedian Harmonists aus den 30er Jahren
versucht man die Bevölkerung mundtot zu machen. – „Musik
mocht staad.“
Neben ausgewählten Texten von Grass, Bachmann, Wecker u. a.
wird vor allem den Werken Bertolt Brechts (1898 – 1956) ein
besonderer Stellenwert im Rahmen des Konzertprogrammes
eingeräumt. Komponisten wie Eisler, Dessau, Hindemith und vor
allem Kurt Weill vertonen in den 20er und 30er Jahren viele seiner
Libretti und Gedichte. Die „Dreigroschenoper“ (1928) gelangte
dabei zu besonderem Weltruhm. Einzelne Songs daraus (z. B.
Ouvertüre, die Moritat des Mackie-Messer oder der Kanonensong)
sowie einige Gedichtvertonungen vollenden den Einblick in die
Zwischenkriegszeit und den Blick auf die Rolle der Musik als
politische Kraft. – Musik – Macht - Staat.